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Rakhover Feldlager (24.09.2021)

Mücken! Überall diese verdammten Mücken!

Nachdem du mit deinen Begleitern vom Fluss, der dich an der Grenze des Imperiums ins südliche Oblast von Kislev geführt hat, auf den in Vladimirs Einladung beschriebenen Waldweg nach Rakhov eingebogen bist, hattest du gehofft, von den in der goldenen Sonne des Spätsommers tanzenden Heerscharen an Insekten verschont zu werden. Doch selbst auf den Waldwegen scheint die Natur ihren Zoll an lebendigem Blut zu fordern, bezeugt durch das Fluchen deiner Begleiter, das Klatschen von Händen auf Haut nach den kleinen Plagegeistern und deren nervtötendem Summen in deinen Ohren. Du fragst dich, ob das Chaos wirklich der größte Feind des lebendigen Lebens in diesem Lande ist, oder ob der Natur nicht selbst auch etwas daran liegt, den Bewohnern dieses Landes ihr Leben möglichst beschwerlich zu machen. Auch fragst du dich, ob es wirklich eine so gute Idee war, Vladimirs Einladung in diesen gefühlt götterverlassenen Teil des Landes zu folgen. Aber du redest dir ein, dass der Bojar sich in Sachen traditionell kislevitischer Gastfreundschaft nicht lumpen lassen wird und schließlich am Ende vielleicht noch etwas Gewinn durch Handel und Bündnisse dabei herausspringt. 

Der durch den Wald streichende, leichte Ostwind lässt dich unwillkürlich frösteln. Zwar hast du vom Fluss aus in den Gebieten des Imperiums noch vereinzelte, goldene Ähren auf den Feldern stehen sehen, doch kündigt der kalte Wind aus dem Weltrandgebirge bereits durch den in Kislev, so sagt man, kurzen nassen Herbst den nahenden Winter an. Du ziehst dir deine wärmende Kleidung zurecht und hoffst, dass bei deiner Ankunft schon ein wärmendes Feuer auf dich wartet.

 

Taverne „Zum tänzelnden Bären“ (06.11.2021)

Der Nebel ist der Atem des Waldes, wenn es kalt wird. Zumindest kommt dir dieser Gedanke, als dein dampfender Atem sich mit dem Nebel des Waldes vermischt, während du gedankenversunken über den Waldweg gehst, der dich in Richtung des Dorfes Rakhov führt. Still ist es, denn mittlerweile ist der für Kislev ungewöhnlich lange und warme Spätsommer in einen kalten, nassen Herbst übergegangen. Abgesehen von Raben und Krähen dürften mittlerweile sämtliche Vögel in den wärmeren Süden gezogen sein, und so durchdringt die Stille des Waldes neben dem Knirschen deiner Schritte nur das gelegentliche Rascheln kleiner Tiere aus dem Unterholz. Du bist dir nicht ganz sicher, welche Tageszeit gerade ist. War es schon Mittag? Dein Magen knurrt, und auch ein kühles Bier könntest du jetzt gut vertragen.

Als du um die nächste Wegbiegung gehst, endet unvermittelt wenige Meter vor dir der Wald. Der Nebel lichtet sich nun etwas und gibt den wolkenverhangenen Himmel Preis, gegen den sich ein Hügel vor dir abzeichnet. Du lächelst. Denn laut der Wegbeschreibung, die man dir gegeben hat, kann es nun nicht mehr weit sein. Und tatsächlich, an einer Flanke des Hügels kannst du durch eine Baumgruppe hindurch Lichter erkennen.

Das muss die Taverne „Zum tänzelnden Bären“ sein, von der man dir erzählt hat. Die Leute erzählten dir von einem Feldlager, dass im vergangenen Spätsommer dort gewesen sei. Wohlhabende Personen sollen dort gewesen sein. Ehrgeizige Pläne sollen dort geschmiedet worden sein, wenngleich dir niemand genaueres sagen wollte oder konnte. Aber sogar einen furchteinflößenden Troll sollen die anwesenden Krieger zu Fall gebracht haben, da sind sich die Meisten einig. Nachdem sich nun zum zweiten Mal in dieser Jahreshälfte ein bedeutender Bojar dort einfinden soll, hat dies nicht nur einige Händler, sondern letztlich auch dich angelockt. Und vermutlich auch noch andere Personen, da bist du dir sicher. Ob es sich lohnt? Nunja, du wirst es bald erfahren.

 

Taverne „Zum tänzelnden Bären“ (30.04.2022)

Der dunkle, aber für Kislev ungewöhnlich milde und regenreiche Winter hatte die Wege ins Land zu einem undurchdringlichen Schlamm, den die Einheimischen auch "Rasputiza" nennen, verkommen lassen. Doch nun hat der Frühling Väterchen Frost vertrieben und als du über die Wege nach Rakhov reist, ist die Luft bereits mit dem Duft wilder Frühlingsblumen erfüllt. Auch die langsam ergrünenden Wälder geben an den nun immer häufigeren, sonnigen Tagen bereits ihren charakteristischen, ätherischen Duft von sich. 

Nach dem langen, dunklen Winter erfreut die wiedergeborene Natur auf deiner Reise dein Gemüt und du Freust dich auf das Frühlingsfest, von dem dir nun schon einige Leute erzählt haben und dem du - sicherlich nicht ohne geschäftliche Hintergedanken - dieses Jahr auch mal persönlich beiwohnen willst. 

Bereits nachdem du die Grenze des Imperiums zu Kislev überschritten hast, fällt dir das völlige fehlen jeglicher Grenzposten und Grenzpatrouillen auf. Du erinnerst dich daran, dass du bei deiner letzten Rast an einem kleinen Wirtshaus ein Gespräch belauscht hast, in dem ein griesgrämig dreinschauender Mann davon schwadronierte, dass Kislev sämtliche Soldaten in den Norden verlegt hat, um dort einer erneut heraufziehenden, dunklen Bedrohung entgegenzutreten. Zwar will dir dieses wichtigtuerische Schwadronieren des Alten nicht mehr aus dem Kopf gehen, doch siehst du auch aufgrund des dich umgebenden neuen Lebens kein Anlass zur Besorgnis. Nicht nur ist Kislev seit vielen Jahren im Frieden mit dem Imperium, sondern auch enger militärischer Verbündeter, was strikte Grenzkontrollen letztendlich unnötig macht und auch bei der Verfolgung von Straftätern sollen die Grenzen mittlerweile keine große Rolle mehr spielen, so sagt man. Vielleicht ist alles auch nur Zufall. In jedem Fall freust du dich aber auf ein erfrischendes Bier im tänzelnden Bären.

Als du die Taverne betrittst, wirst du auch sogleich von Dmitri, dem Wirt, begrüßt. "Dobr dan, mein Freund! Hast du heute schon Pech gehabt?" Fragend-verwirrt schaust du den Wirt an, der deinem Blick mit einem schallenden Lachen beantwortet. "Hajde! Hajde! Wir haben diesmal anlässlich von Frühlingsfest gaaanz besondere Köstlichkeiten im Angebot! Direktimport, mein Freund, von Manufaktur Pechlein höchstpersönlich! Für kislevitischen Geschmack ein wenig schwach, aber du siehst so aus, als könnte es neben eine Bier genau das Richtige für dich sein! Wir haben Pech von Pfirsich, von Walderdbeere, von Waldmeister und von Lakritz!" Du schmunzelst ob des latenten, aber freundlichen Spottes, trittst ein und bist gespannt, was der heutige Tag noch mit sich bringen mag.


 

Taverne „Zum tänzelnden Bären“ (02.07.2022)

Irgendwie… irgendwie hattest du dir das Alles ganz anders vorgestellt. Geh nach Rakhov in Kislev, haben sie gesagt. Da ist es auch im Sommer angenehm kühl, haben sie gesagt. Und nun marschierst du hier bei einer Wärme, die dir nicht wesentlich angenehmer erscheint, über den Waldweg nach Rakhov. Wenigstens schirmen dich die hohen Nadelbäume, die ihren charakteristischen ätherischen Duft verströmen, vor der Sonne ab. Was gut ist. Denn sobald man den Wald verlässt, hatte die Sonne die im Frühjahr unpassierbaren Schlammwege in knochenharte Piste verwandelt, deren Staub sich nur allzugern auf deine Haut und Kleidung legt. Außerdem knurrt dir der Magen. Hättest du in der letzten Gaststätte, in der du am Mittag pausiert hattest, doch was gegessen. Also nimmst du einen Schluck lauwarmen Wassers aus deinem Trinkschlauch, den du dort aufgefüllt hattest. Wie du in der Gaststätte erfahren hattest, war es von dort wohl nicht mehr weit nach Rakhov. Was auch immer „nicht weit“ bedeuten mochte. Und man hatte dich davor gewarnt, allein zu reisen. Auf deinen fragenden Blick hatte der Wirt, ein rundlicher Mann mit beginnender Glatze und dichtem Schnurrbart, dir im breiten kislevitischen Akzent erklärt, dass Zarina Katharina im Kampf gegen das Chaos im Norden den größten Teil ihrer Truppen aus dem Süden abgezogen hatte. Diesen Umstand würden nun einige Orks und Goblins aus den östlichen Bergen zum Anlass nehmen, in den tieferen Ebenen umherzustreifen und ihr Unheil zu verbreiten. Erst im Frühjahr soll eine Gruppe Orks versucht haben, eine Eisenmine zu besetzen und dort zu schürfen. Während der Wirt skeptisch einen tönernen Bierkrug abtrocknete, fügte er noch hinzu, dass die Zarina wohl einen ihrer Bojaren damit beauftragt hatte, sich dem Problem anzunehmen. Dieser hatte das Problem wohl vorläufig in den Griff bekommen, aber genaueres wisse man nicht. Vorsicht sei jedoch wohl angebracht.

Obwohl du auf deinem weiteren Weg achtsam Ausschau hältst, kannst du außer Mücken keinerlei bösartige Kreaturen entdecken. Schließlich verlässt du den Wald und siehst an einer Hügelflanke mit markanter Baumreihe, genau wie man es dir beschrieben hatte, Dachziegel eines Gebäudes über Büschen hervorstechen. Auch stellst du fest, dass der Himmel nun etwas bewölkt und es tatsächlich, zumindest ein wenig, kühler wie zu Beginn deiner Reise ist. Schmunzelnd und in freudiger Erwartung auf ein frisches Bier schreitest du voran. Das könnte ja doch noch ein ganz angenehmer Aufenthalt werden.

 

Rakhover Feldlager: Die Mine (30.09.2022)

Männer und Frauen der Waffen!

Auf Geheiß von Tzarina Katerin, Königin des Eises und Herrin des Reiches von Kislev, ruft Vladimir Gregorian Vasiliká von Dragomir, Bojar von Erengrad zu Kislev, Statthalter und Gildenmeister der Handelsgilde von Erengrad, nach euch!

Bringt Eure Schwerter, Speere, Äxte und Schilde! Bringt eure Harnische!

Denjenigen, die Ihren Mut in der Mine zu Rakhov bei der Befreiung von Grünhäuten und anderem Ungeziefer unter Beweis stellen, wird die Dankbarkeit von Kislev in Form von 5 Silberstücken pro Person zuteil. 

Euer Erscheinen wird bis zum Abend des dreißigsten Tages der Erntezeit erwartet.

So lautete der Aufruf in dem Aushang, den du während einer Rast an der Wand eines Gasthauses im nördlichen Imperium gesehen hattest und dessen Aufruf du nun folgst. Andere Reisende und Einheimische im Schankraum des Gasthauses versicherten dir, dass es zu dieser Zeit im südlichen Kislev noch keinen Frost geben würde. Auch die gefräßigen Mücken seien schon größtenteils verschwunden. Man müsse dieses Jahr lediglich mit einer frühen „Rasputiza“ rechnen. Was das war, hatten sie dir leider nicht weiter erläutert. Nun weißt du es: Der anhaltende Regen, mal stärker, mal nur ein Niesel, der sich später im Jahr in Schnee verwandeln sollte, nun aber vorerst die unbefestigten Straßen in zähe Matschpisten verwandelte, wo Wagenräder, Füße und Hufe ihren Weg liefen. So wie deine nun, unter herzhaft schmatzenden Geräuschen. Darüber, ob es tatsächlich eine so gute Idee war, für die Aussicht auf etwas Edelmetall, Abenteuer und neue Begegnungen diesen Abstecher nach Rakhov zu machen (dass, wenn du ehrlich zu dir bist, nur mittelbar auf deinem eigentlich geplanten Weg lag), kommen dir langsam Zweifel. Auch die Nachricht über einen erneuten Angriff des Chaos im Norden von Kislev, der die südlichen Gebiete nur sehr spärlich bewacht zurücklässt und so nun allerlei Gesocks und Viechern Freiraum für ihre Umtriebe lässt, hatte mittlerweile ihren Weg in den Süden gefunden und war eigentlich auch kein Argument dafür, durch diese Gegend zu ziehen, die dich so scheinbar friedlich umgibt. 

Doch nun umzukehren wäre auch töricht, da dein Ziel nun deutlich näher vor dir liegt als das letzte Gasthaus hinter dir. Und unter einem Baum schlafen willst du diese Nacht definitiv nicht. Und wer einem Aufruf nach Söldnern folgte und dabei selbst völlig wehr- und ahnungslos war, war wohl auch selbst schuld an etwaigem Unglück.

So folgst du weiter dem leidlich befestigten Weg. Aus dem dich umgebenden Wald dringt das gleichmäßige Plätschern durch die Kronen fallender Tropfen. Die Luft ist kühl und klar, dein Atem schlägt leichten Rauch. Es riecht nach lebendigem, feuchten Waldboden, aus dem Unterholz ist immer wieder das Rascheln der Waldbewohner zu hören. Eigentlich ganz schön, denkst du dir, würden nicht Feuchtigkeit und Kälte deine weniger gut von Kleidung geschützten Körperteile allmählich zum frösteln bringen. Doch dann trittst du aus dem Wald, in dem sich die Abenddämmerung bereits ankündigt. An der nahegelegenen Hügelflanke erblickst du durch Geäst Lichter, ein Dach und die Zipfel weißer Zeltplanen. Du freust dich auf dein Getränk und das Einkehren in eine warme Stube. Und auf das, was da nun sonst noch kommen mag.


 

Taverne „Zum tänzelnden Bären“ (01.04.2023)

Auf Dekret von Regentin Katarin Bokha, Tzarina von Kislev und Königin des Eis, wird folgendes bekanntgegeben:

1. Die Erengradskaya Torgovaya Kompaniya wird damit beauftragt, Wirtschaft, Handel und Professionen im südlichen Oblast zu organisieren.

2. Die Erengradskaya Torgovaya Kompaniya wird dazu ermächtigt, die Bedingungen des Innenhandels und des Außenhandels, der vom südlichen Oblast ausgeht oder diesen durchquert, festzulegen, zu kontrollieren und durchzusetzen.

3. Die Erengradskaya Torgovaya Kompaniya wird dazu ermächtigt, die Tätigkeit seiner Zünfte auf den südlichen Oblast auszuweiten.

4. Die Erengradskaya Torgovaya Kompaniya wird dazu ermächtigt, im südlichen Oblast den Zehnt für die Schatzkammer des Reiches einzuziehen sowie geeignete Gebühren zu erheben, die der Steuerung und Kontrolle des Handels dienen.


 

Taverne „Zum tänzelnden Bären“ (02.06.2023) 

Nördliches Imperium der Menschen, auf dem Grenzfluss zu Kislev, Frühsommer.

Mücken und andere Insekten tanzten in der Abendsonne über der Wasser des Flusses Talbek, der die natürliche Grenze zwischen dem Imperium der Menschen und Kislev bildete. Mit deinen Habseligkeiten auf einem Floß sitzend beobachtest du die kleinen und mittelgroßen Fische, die gelegentlich aus der ansonsten glatten Oberfläche des sanft fließenden Gewässers sprangen, um einen der zahlreichen, schmackhaften Bissen zu ergattern. „Nur zu, fresst sie alle, auf dass sie mich nicht stechen mögen!“, denkst du dir. Nach den letzten, ungewöhnlichen trockenen Sommern hatte es auch in diesem Gebiet in den letzten Monaten ausgiebig geregnet, so dass nach einer ausgedehnten Zeit der Rasputiza, dem undurchdringlichen Schlamm, das Leben in Pflanzen- und Tierwelt geradezu explodierte. Überall summte es in der Luft, im Unterholz raschelten kleine Tiere, es roch süßlich-herb nach Blumen und Wald. Doch die bereits kräftigen Sonnenstrahlen ließen vermuten, dass auch dieser Sommer wieder ungewöhnlich warm werden würde.

Seit einigen Tagen bist du nun schon unterwegs auf dem Weg nach Rakhov. Der kleine Ort nahe der Grenze hatte in den vergangenen beiden Jahren stetig an Bedeutung gewonnen, insbesondere nachdem vor dem letzten Winter die örtliche Eisenmine von übermütigen Orks und Goblins befreit und wieder in Betrieb genommen wurde. Das Erz wurde dringend benötigt, um in den fähigen Händen der menschlichen und zwergischen Schmiede von Kislev zu Waffen und Rüstungen für den Kampf gegen das Chaos im Norden des Reiches verarbeitet zu werden. Der Krieg zehrte am Land, denn neben Blut und Eisen wurden auch allerlei andere Waren benötigt. Um einen stetigen und störungsfreien Warenfluss zu gewährleisten, hatte die Tsarina Katarin Bokha im Frühjahr die Erendgradskaya Torgovaya Kompaniya, die Handelsgesellschaft der mächtigen Hafenstadt Erengrad, damit beauftragt, auch die Wirtschaftstätigkeit im südlichen Oblast, an der Grenze zum Imperium der Menschen, zu organisieren und und zu kontrollieren. Dies gelang den Kaufleuten geschickt, denn sie wählten den strategisch günstig gelegenen Ort Rakhov als Handelsplatz für den grenzübergreifenden Handel mit dem Imperium aus. Dies zeigte bereits Wirkung in der Umgebung, wie du bereits im der letzten Gasthaus vor der Grenze festgestellt hattest. 

Soso, ein weiterer Glücksritter auf dem Weg nach Kislev, um gute Münze zu machen?“, sagte der feiste Wirt mehr feststellend als fragend und rieb sich die Hände. „Bist nich der Einzige! Ein paar Spielleute und Tänzerinnen sind auch schon hier durchgekommen, sag ich dir! Muss auch mal schauen ob ich noch einen Platz für dich hab…“. Seine Schweinsäuglein lugten gierig auf deine Geldkatze, und mit einem leichten Augenrollen hattest du die zwei zusätzlichen Kupfer bezahlt. „Ah ja, jetzt fällt es mir wieder ein, wir haben da noch was!“ Die Kleidung des Wirtes ließ vermuten, dass er seine Gedächtnislücken öfter mit Münzen kurierte. Sie war absurd bunt und hätte einen drahtigen Landsknecht in Marienburg fabelhaft gestanden, hier draußen jedoch machte sie den fetten Wirt zu einem albern aussehenden, bunten Ball auf zwei Beinen.

Mit einem „He, du da! Wir sind da!“ schreckte dich der Flößer aus deinen wandernden Gedanken hoch. Tatsächlich wart ihr nun an der Anlegestelle auf kislevitischer Seite angekommen. Seufzend erhebst du dich, entlohnst den Flößer anständig und betrittst das Flußufer. Weit war es nicht mehr bis nach Rakhov. Schmunzelnd freust du dich schon jetzt auf den ersten Humpen mit kühlem Bier.


 

Feldlager Rakhov – Das Ritual (08.09.2023) 

Nach einer beschämenden Leistung der Krieger der Waffenzunft beim jüngsten Überfall von Goblins auf Rakhov ruft Oleg die drei großen T aus... Training, Taktik und Turnei!
Die Körper der Reckinnen und Recken soll gestärkt, der Verstand geschärft und das Selbstbewusstsein und Können gemehrt werden.

Doch seid auf der Hut!
Sowohl Bauern als auch Büttel erzählen von Grünhäuten im Schatten der Wälder, von Schatten mit Klingen und von durch Mark und Bein gellendem Gelächter. Will das grüne Ungeziefer etwa zurück in die Schächte der Mine, die erst letztes Jahr befreit wurde? Und was hat es mit den seltsamen Eiern auf sich, die von den Bewohnern immer wieder in Wald und Wiesen gefunden werden?

Wer traut sich Olegs Einladung anzunehmen, sich seinem Waffendrill zu stellen und Ehren in der Turnei zu erhalten, von denen ihr noch euern Enkeln erzählen werdet? Oder schlottern euch die Knie bei der bloßen Erwähnung der Grünhäute? Oder willst du dir ein paar Münzen dazuverdienen?

Kislev ruft nach euch und der große Ursun hat euer Handeln im Auge!


 

Nach einem Tag harter Arbeit an einem warmen Spätsommertag hast du dein Abendmahl zu dir genommen. Du wäscht dir anschließend Schweiß und Staub vom Körper, um dich alsbald zu deinem Nachtlager zu begeben. Noch bevor die Dämmerung gänzlich der Nacht gewichen ist, fällst du in einen tiefen Schlaf...

... und findest dich plötzlich in einem großen Raum wieder, dessen Wände und Boden in einem dunklen blau... von selbst leuchten? Andere Lichtquellen kannst du jedenfalls nicht entdecken. Ist das real oder ein Traum? Es wirkt alles sehr echt. Besonders diese Kälte, diese unerbittliche Kälte, die den gesamten Raum erfüllt! So real kannst du spüren, wie sie dir in den Knochen steckt! Dein Blick ruht auf einem seltsam wabernden Gebilde, das über einer steinernden, weißen Säule schwebt und einen leicht summenden Ton von sich gibt. Das Gebilde scheint aus reiner Energie zu bestehen, erinnert dich aber auch an Wasser. Dein Blick ist wie fixiert auf dieses Gebilde. Als sich nun zwei Hände, die deine zu sein scheinen, aber ganz anders als deine aussehen - blass, zierlich - mit den Handflächen in Richtung des Gebildes bewegen, kommt in dir das Gefühl auf, durch die Augen einer anderen Person zu sehen. Es muss so sein, denn du hast weder Kontrolle über die Hände, noch über deine Blickrichtung. Als die Hände über dem Gebilde zur Ruhe kommen, siehst du in diesem Schemen: 

Ein Wald... ein Steinkreis... eine Person steht darin im Fackelschein, von Nebel oder Rauch umgeben, du kannst sie nur von hinten sehen... Goblins, die gackernd durch das Unterholz ziehen... ein Holzhaus, das eine Taverne zu sein scheint... eine dunkle Fläche mit hellen Punkten - ein Nachthimmel? 

Dieses Bild verharrt in dem Gebilde, bevor dieses langsam kleiner wird und dann gänzlich verschwindet. Stille. Du hörst Wind. Du - oder besser der Körper, in dem du steckst - dreht sich um und geht auf eine Tür zu. Jeder Schritt hallt dabei in dem großen, ansonsten leeren Raum. Als du durch die Tür gehst, stehst du auf einem Balkon, dem Balkon eines Turmes. Unter dir erstreckt sich eine große, dunkle Ebene, in der du die Umrisse von Gebäuden, Mauern und Straßen erahnen kannst. Vereinzelte Lichter erstrecken sich bis zu dem Bereich, in dem eine Stadtmauer zu stehen scheint. Sie muss gewaltig sein. Über der Stadt spannt sich ein sternenklarer, doch mondloser Nachthimmel auf. Die Sterne scheinen dem Nachthimmel in dem Gebilde zu ähneln, aber was das bedeutet, erschließt sich dir nicht. Doch blickst du lange in diesen Nachthimmel, während dich ein eisiger Wind umweht. Der Blick senkt sich zum Horizont, ohne dass dort irgendetwas zu erkennen wäre. Plötzlich drehst du dich um, schreitest zurück in den Raum, auf den Sockel zu, aber dann nach rechts, auf einen Spiegel zu, der vom Boden bis zur Decke reicht. Auf dem Weg zum Spiegel kannst du aus den Augenwinkeln einen Blick auf die Wände erhaschen. Ist das etwa Eis?

Als der Blick in den Spiegel fällt, siehst du eine hochgewachsene, schlanke Frau mit schwarzen Haaren, die weder jung noch alt zu sein scheint und die ein blau-weißes Kleid trägt. Aus ihrem schmalen, bleichen Gesicht schauen eisblaue Augen in sich selbst - in dich - hinein. Die Frau runzelt die Stirn und sie scheint sowohl überrascht, als auch verärgert zu sein. Sie vollführt eine schnelle Handbewegung...

... du hustest und schlägst deine Augen auf. Scheinbar hast du dich im Schlaf verschluckt. Du liegst auf deinem Nachtlager, doch die Sonne ist bereits aufgegangen und erfüllt den Raum mit ihren warmen, goldenen Strahlen. Trotzdem ist dir irgendwie kalt und in deinem Hinterkopf hallen die Bilder nach, die ein seltsamer Traum gewesen zu sein scheinen. War es denn ein Traum? Es erschien so real, fast wie eine Erinnerung. Doch sicherlich nicht deine eigene. Wie kam sie nur in deinen Kopf? Dir fällt keine Antwort ein und auch nicht, wer die Person aus deinem Traum sein könnte. Grübelnd startest du in den neuen Tag.

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